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7 Strategien gegen den Fach­kräfte­mangel in KMU

// 15.07.2024

Die Digitalisierung ist längst zu einem festen Bestand­teil der Geschäfts­strategie kleiner und mittlerer Unter­nehmen geworden. Diese Entwicklung birgt sowohl Chancen als auch Heraus­forderungen, insbesondere wenn es um die Verfüg­bar­keit von quali­fizierten Fach­kräften geht. KMU finden sich zunehmend in einem Dilemma wieder: Während der techno­logische Fort­schritt neue Möglich­keiten bietet, verschärft sich der Mangel an IT-Fach­kräften, was eine effektive Umsetzung digitaler Strategien erschwert. Der Bedarf an Experten, die nicht nur tech­nisch versiert sind, sondern auch in der Lage sind, die digitale Trans­formation zu begleiten und voran­zutreiben, steigt stetig. Bereits im Jahr 2023 konnten 137.000 Stellen in der IT nicht besetzt werden. Ein Trend, der sich laut Bundes­verband Informations­wirt­schaft, Tele­kommu­nikation und Neue Medien e.V. (Bitkom) weiter verschärfen wird. Ihm zufolge könnten bis zum Jahr 2040 über 660.000 IT-Fach­kräfte in Deutsch­land fehlen. In diesem Kontext müssen KMU innovative Lösungs­wege finden, um diesen Engpass zu überwinden und ihre Wett­bewerbs­fähigkeit zu sichern.

Illustration von fünf lächelnden Menschen, die in einer Reihe stehen. Über ihnen sind Symbole und Diagramme abgebildet, die einen Arbeitsprozess oder Workflow darstellen.

Bevor wir uns den Maß­nahmen gegen den Fach­kräfte­mangel widmen können, müssen wir zunächst die Ursachen des Fach­kräfte­mangels verstehen. Nur durch ein gründ­liches Verständnis dieser Faktoren können wir geeignete Strategien entwickeln, um dem Problem effektiv entgegen­zuwirken und lang­fristige Lösungen zu finden.

Techno­logischer Fort­schritt

Big Data, Robotik, maschinelles Lernen, generative KI: Der techno­logische Fort­schritt revo­lutioniert die Art und Weise, wie wir arbeiten. Arbeits­abläufe werden effizienter, Kosten gesenkt und komplett neue Geschäfts­modelle entstehen. Das wirkt sich auch funda­mental auf den Arbeits­markt aus. Einige Stimmen meinen, dass KI und Co. in Zukunft zu einem massiven Stellen­abbau führen könnten. Eine These, die der „Rat der Arbeits­welt“ so nicht bestätigt sieht. Zwar geht das Experten­gremium davon aus, dass bis zum Jahr 2040 bis zu 3,6 Millionen Arbeits­plätze durch die Digitali­sierung obsolet werden könnten, aber dafür im gleichen Maß neue Arbeits­plätze entstehen. Arbeits­plätze, bei denen es auf spezielle Skills im Umgang mit neuen Techno­logien ankommen wird.

Demo­grafischer Wandel

Ein weiterer signi­fikanter Faktor, der den Fach­kräfte­mangel in der IT-Branche beein­flusst, ist der demo­grafische Wandel. Die Bevölke­rung in vielen Industrie­ländern altert, und die Zahl der jungen Menschen, die in den Arbeits­markt eintreten, ist rück­läufig. In den nächsten 10 Jahren wird so der Anteil der arbeits­fähigen Bevölkerung um etwa 4 Mio. Menschen schrumpfen, was fast 7 % des gesamten Arbeits­marktes entspricht. Dies wirkt sich besonders in techno­logie­intensiven Branchen wie der IT aus, wo ständig frische Talente benötigt werden, um mit den rasanten techno­logischen Entwick­lungen Schritt zu halten. Der Branchen­verband Bitkom sieht im demo­grafischen Wandel eine ernste Heraus­forderung für deutsche KMU, da die Anzahl der Berufs­einsteiger, die notwendige technische und digitale Fähig­keiten mitbringen, nicht ausreicht, um den Bedarf des wachsenden IT-Sektors zu decken. Dies verschärft die Lücke zwischen dem Bedarf an quali­fizierten Fach­kräften und dem verfügbaren Angebot erheblich.

Bildungs­lücken und Quali­fikations­defizite

Die rasanten Entwick­lungen in der IT stellen das Bildungs­system vor große Heraus­forderungen. Die Akkredi­tierung neuer Studien­gänge dauert mitunter Jahre. Dies führt zu einer erheb­lichen Diskrepanz zwischen den am Arbeits­markt geforderten und den durch das Bildungs­system vermittelten Fähig­keiten. Darüber hinaus neigen viele akademische Programme dazu, theore­tisches Wissen zu priorisieren und vernach­lässigen dabei die praxis­orientierten Skills, die in der IT-Branche unmittelbar erforder­lich sind. Um diese Lücke zu schließen, ist eine stärkere Kooperation zwischen Hoch­schulen und der IT-Industrie uner­lässlich. Eine solche Partner­schaft könnte dazu beitragen, Lehrpläne so anzupassen, dass sie praxisnahe Fähig­keiten vermitteln und gleich­zeitig die konti­nuierliche Weiter­bildung etablierter Fachkräfte fördern. Dieser Ansatz würde es KMU ermöglichen, schneller auf quali­fizierte und direkt einsetz­bare IT-Spezialisten zurück­zugreifen.

Globale Konkurrenz

Deutschland rutscht im inter­nationalen Kampf um hoch quali­fizierte Fach­kräfte zunehmend ab. Eine Studie der Bertels­mann Stiftung zeigt, dass Deutsch­land im OECD-Index für Talent­attrak­tivität von Platz 12 im Jahr 2019 auf Platz 15 im Jahr 2023 zurück­gefallen ist. Länder wie Neuseeland, Schweden, die Schweiz, Australien und Norwegen bieten für Talente deutlich attrak­tivere Bedingungen, was beruf­liche Chancen, Einkommen und soziale Sicher­heit betrifft.

Die Studie kritisiert zudem die langsame Digitali­sierung in Deutsch­land und büro­kratische Hindernisse, wie das erforder­liche Mindest­kapital für Unter­nehmens­gründer, die das Land im Vergleich zu anderen weniger attraktiv machen. Auch die Akzeptanz von Migranten spiele eine Rolle bei der sinkenden Attrak­tivität Deutsch­lands als Zielort für inter­nationale Fach­kräfte. Dabei sieht die Industrie eine große Gefahr für den deutschen Arbeits­markt durch den zunehmenden Rechts­ruck. Der Präsident des Bundes­verbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Siegfried Russwurm, hatte daher mit Blick auf die Land­tags­wahlen in Deutsch­land 2024 gefordert: „Als Industrie appellieren wir an Besonnen­heit und Vernunft. Wir wollen und wir brauchen eine offene Gesell­schaft und die Bereit­schaft und Fähig­keit zum politischen Diskurs und zum demo­kratischen Kompromiss.“

Was KMU konkret gegen den Fach­kräfte­mangel tun können

Angesichts der viel­schichtigen Probleme zeigt sich, dass der Fach­kräfte­mangel nur behoben werden kann, wenn sowohl Politik und Unter­nehmen als auch die Gesell­schaft bereit sind, ihren Teil dazu beizu­tragen. An dieser Stelle möchten wir auf 7 Strategien eingehen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen gezielt dem Fach­kräfte­mangel entgegen­steuern können.

1. Interne Weiter­bildung und Um­schulung

Kleine und mittlere Unter­nehmen können dem Fach­kräfte­mangel entgegen­wirken, indem sie in die Weiter­bildung ihrer Mitarbeiter investieren. Indi­viduelle Schulungs­programme ermöglichen es den Ange­stellten, sich konti­nuierlich weiter­zuentwickeln und mit den neuesten techno­logischen Trends Schritt zu halten. Dies stärkt nicht nur die Kompetenz und Effizienz des Teams, sondern fördert auch die Mitarbeiter­bindung, da sich die Beleg­schaft wert­geschätzt und gefördert fühlt. Dabei können Unter­nehmen und Mitarbeiter von speziellen Förderungen für Weiter­bildungen profitieren, wie sie beispiels­weise von der Investitions­bank angeboten werden.

2. Flexible Arbeits­modelle

Blicken wir der Wahr­heit ins Gesicht: Ein Nine-to-five-Job ist nicht mehr zeit­gemäß. Durch die Ein­führung flexibler Arbeits­zeiten und die Möglich­keit zum Home­office können KMU ein breiteres Spektrum an Fach­kräften ansprechen. Solche Modelle sind besonders attraktiv für Fach­kräfte, die aufgrund persön­licher Umstände oder Standort­präferenzen flexible Lösungen suchen. Das erhöht nicht nur die Attrak­tivität des Unter­nehmens als Arbeit­geber, sondern trägt auch dazu bei, talen­tierte Fach­kräfte lang­fristig zu binden.

3. Koopera­tionen mit Bildungs­einrich­tungen

Eine enge Zusammen­arbeit mit Universi­täten und Fach­hoch­schulen kann KMU dabei helfen, direkt auf junge Talente zuzu­greifen. Durch Partner­schaften können Praktika und Werk­studenten­stellen angeboten werden, die Studie­renden praktische Erfah­rungen ermöglichen und den Unter­nehmen frische Perspek­tiven bringen. Zudem könnte die Mitge­staltung von Curricula sicher­stellen, dass die Lehr­inhalte den aktuellen Anforde­rungen der Industrie entsprechen.

4. Aktive Rekru­tierung und Employer Branding

Fachkräfte sind sich heute ihrer sozialen und umwelt­poli­tischen Verant­wortung bewusst und wählen deshalb bevorzugt Unter­nehmen, deren Werte mit ihren eigenen über­ein­stimmen. Um im Wett­bewerb um die besten Köpfe bestehen zu können, müssen KMU sich als attrak­tive Arbeit­geber positio­nieren. Dies kann durch gezieltes Employer Branding und aktive Rekru­tierungs­strategien erreicht werden, wie die Präsenz auf Karriere­messen, die Nutzung sozialer Netz­werke und die Durch­führung von Image­kampagnen, die die Vorteile des Unter­nehmens für den Arbeit­nehmer aber auch seine gesell­schaft­liche Rolle unter­streichen.

5. Inter­nationale Talent­akquise

Die Erweiterung der Rekru­tierungs­bemühungen auf inter­nationale Märkte kann KMU Zugang zu einem globalen Pool von Fach­kräften verschaffen. Dies kann durch die Zusammen­arbeit mit speziali­sierten Rekru­tierungs­agenturen oder durch inter­nationale Networking-Events erfolgen. Eine offene Unter­nehmens­kultur und Schulungen für Führungs­kräfte können dabei helfen, inter­nationale Fach­kräfte besser in das eigene Unter­nehmen zu inte­grieren, sei es vor Ort oder über einen Remote-Job.

6. Interne Inno­vations­förderung

Der Wettbewerb zwingt Unter­nehmen dazu, sich beständig weiter­zuent­wickeln. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, lautet ein Sprich­wort. Deshalb sollten KMU eine Unter­nehmens­kultur fördern, die Inno­vation und kreative Problem­lösungen unter­stützt. Das kann durch flache Hierar­chien, eine offene Fehler­kultur, interne Hacka­thons, Inno­vations­workshops und Förder­programme für Mit­arbeiter­projekte geschehen. Solche Initia­tiven motivieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern machen das Unter­nehmen auch für außen­stehende Talente attrak­tiver.

7. Digitalisierungs­partner einbe­ziehen

Neben den bisher kennen­gelernten Strategien kommt noch eine weitere, entschei­dende ins Spiel: externe Partner. Wenn es um die Digitali­sierung geht, müssen KMU nicht alles selbst machen und nicht immer lohnt es sich, Fach­kräfte selbst einzu­stellen. Die Zusammen­arbeit mit einem erfahrenen Digitali­sierungs­partner, wie SelectLine, kann hier entschei­dend sein. Solche Partner bringen nicht nur spezifi­sches techno­logisches Know-how mit, sondern auch Erfahrung in der Imple­mentierung komplexer IT-Lösungen in verschie­densten Branchen. Sie helfen, digitale Strategien effizient umzu­setzen, ohne dass KMU in teure interne Ressourcen investieren müssen. Außerdem können diese Partner bei der Schulung des vorhandenen Personals unter­stützen, um die Akzeptanz und effektive Nutzung neuer Systeme zu fördern. Indem KMU externe Expertise für speziali­sierte Aufgaben nutzen, können sie sich auf ihre Kern­kompe­tenzen konzen­trieren und gleich­zeitig ihre Digitali­sierungs­ziele erreichen. Dies schafft einen Wett­bewerbs­vorteil, ohne die eigenen Ressourcen zu über­dehnen.

Schluss­folgerung und Zusammen­fassung

Der Fachkräfte­mangel betrifft besonders KMU, die zunehmend Schwierig­keiten haben, qualifi­zierte IT-Fach­kräfte zu finden. Daher ist es wichtig, dass politische und gesell­schaft­liche Rahmen­bedingungen geschaffen werden, um die Aus- und Weiter­bildung im IT-Bereich zu fördern und Deutsch­lands Attrak­tivität für inter­nationale Fach­kräfte zu steigern.

Zusätzlich können Unter­nehmen selbst aktiv werden, um sich als attrak­tive Arbeit­geber zu positio­nieren. Insbe­sondere Unter­nehmen, die einen klaren Fokus auf ihre gesell­schaftliche Verant­wortung legen und eine werte­orientierte Mission verfolgen, sind bei Fach­kräften zunehmend beliebt, die nach einem sinn­stiftenden Arbeits­umfeld suchen.

Durch die Umsetzung interner Weiter­bildungs­programme, die Förderung flexibler Arbeits­modelle und die Zusammen­arbeit mit Bildungs­einrich­tungen können KMU ihre Chancen verbessern, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Die Offen­heit gegenüber inter­nationalen Talenten eröffnet zudem neue Möglich­keiten, dem Fach­kräfte­mangel entgegen­zuwirken und frische Perspek­tiven ins Unter­nehmen zu bringen.

Eine wichtige Rolle spielen auch externe Partner, die KMU effektiv bei der Digitali­sierung ihrer Geschäfts­abläufe unter­stützen können. ERP-Anbieter wie SelectLine bieten KMU nicht nur passende Software, um Prozesse zu optimieren, sondern auch das nötige Know-how, um Mitarbeitern die erforder­lichen Fähig­keiten im Umgang mit den ERP-Programmen zu vermitteln.





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