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Ein Blick hinter die Kulissen: Dr. Tobias Mönch über seine Visionen als Entwicklungsleiter bei der SelectLine Software GmbH

// 26.03.2024
Freundlicher Mann mit gekreuzten Armen, trägt dunkelblaues Jackett und hellblaues Hemd.

Dr. Tobias Mönch ist seit Januar 2024 neuer Entwicklungsleiter der SelectLine Software GmbH. Wir haben mit Ihm über seine Ziele, Ansätze und die ersten Herausforderungen in der neuen Position gesprochen.

Zu der neuen Auf­gabe kam es recht über­raschend. Im Herbst 2023 trat die Ge­schäfts­führung der SelectLine Software GmbH mit der Frage an mich heran, ob ich mir vorstellen könnte, die Nach­folge von Dr. Konrad Mühler, der Aufgaben in der SelectLine Holding übernehmen würde, anzu­treten. Damit habe ich nicht ge­rechnet und mich gleich­zeitig sehr geehrt ge­fühlt. Wir haben aus­führlich über die Rolle als Ent­wicklungs­leiter, die damit ver­bundenen Aufgaben, Ziele und auch Er­wartungen ge­sprochen. Lange über­legen brauchte ich für meine Ent­scheidung aber nicht und habe spon­tan zu­gesagt.

Ich freue mich sehr, dass ich diese ver­ant­wortungs­volle Aufgabe für die SelectLine über­nehmen und ge­mein­sam mit dem starken Ent­wicklungs­team zukünftige Themen ge­stalten und tech­nolo­gische Heraus­forderungen meis­tern darf.

Kannst du uns einen Einblick in deine bisherige berufliche Laufbahn geben und erklären, wie deine Erfahrungen dich auf die Leitung der Entwicklung vorbereitet haben?

Nach meinem Studium war ich noch „ein wenig“ in der akademischen Welt unterwegs und habe im Bereich der medizinischen Bild­gebung und Visualisierung für u.a. chirurgische Anwendungen promoviert. Fachlich betrachtet ist das eine komplett andere Welt, in der es aber sehr viel um den Austausch mit Projekt­partnern und Anwendern (in dem Fall eher Ärzte) ging. Der Grundgedanke war dabei immer: Problem­stellungen identifizieren, verstehen und neuartige Lösungs­ansätze entwickeln.

Anschließend gab es einen Wechsel in die Wirtschaft, wo ich im Projekt­geschäft zunächst als Entwickler, dann als Projekt­manager und später Verantwortlicher für ein kleines Produkt­entwicklungs­team tätig war. Auch dabei gab es viel Kontakt mit Kunden und Projekt­partnern. Fachlich habe ich in dieser Zeit auch mein Interesse für Web- und Cloud­technologien entdeckt.

Ende 2018 hat mich mein Weg dann zur SelectLine Software GmbH geführt, wo ich mit einem schrittweise wachsenden Team Anwendungen und Apps im Cloud­Umfeld entwickeln durfte. Dabei sind u.a. die Apps autemio & die SelectLine CloudKasse entstanden. Außerdem ein Online­dienst für elektronische Kassen­bons sowie ein Portal zur Bereitstellung von Lohn- und Gehalts­dokumenten, welches vor allem von Unternehmen der SelectLine Holding angebunden und verwendet wird.

Ich durfte in der Vergangenheit also Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Umgebungen, Branchen und Technologien sammeln. Aber: jedes Produkt, jedes Projekt und auch die Menschen, die daran arbeiten, sind anders. Wichtig war und ist daher, gemeinsame Vorstellungen und Ziele zu haben und dafür die richtigen Personen zusammenzubringen sowie den Austausch zu fördern.

„Ich halte es für wichtig, dass wir das Thema ‚Moderni­sierung unserer Software­produkte‘ noch aktiver vorantreiben. In der Vergangen­heit wurden bereits erste wichtige Schritte unter­nommen, um die Software­produkte der SelectLine zukunftsfähig zu gestalten. Hierbei geht es mir vor allem um das Loslösen von alten Technologien und das Schaffen einer modernen Software­architektur.“

Dr. Tobias Mönch, Entwicklungsleiter der SelectLine Software GmbH

Welche strategischen Ansätze planst du zu verfolgen?

Wahrscheinlich ist es wenig überraschend: Ich halte es für wichtig, dass wir das Thema „Modernisierung unserer Software­produkte“ noch aktiver vorantreiben. In der Vergangen­heit wurden bereits erste wichtige Schritte unternommen, um die Software­produkte der SelectLine zukunftsfähig zu gestalten. Hierbei geht es mir vor allem um das Loslösen von alten Technologien und das Schaffen einer modernen Software­architektur. Ein erster wichtiger Meilenstein aus dieser Richtung ist der SelectLine Server, wodurch wir in Zukunft Funktionalität aus den Desktop-Clients herauslösen und im Server zentralisieren können. Das klingt erst einmal sehr technisch. Praktisch bildet dies aber die Basis für bessere Schnittstellen, um den Kunden den Zugang zu ihren Daten zu erleichtern. Das kann dann über zusätzliche, spezialisierte Anwendungen und Apps erfolgen, mit welchen unsere Kunden in Zukunft z.B. ortsunabhängiger ihre Aufgaben erledigen könnten.

Die Idee dahinter kann man etwa als „hybrides ERP-System“ bezeichnen, welches cloud­basierte Funktionalität und die On-Premise-Welt zusammenbringt. Dafür sind moderne Schnittstellen an unseren Software­produkten essenziell. Langfristig betrachtet muss es für unsere Software jedoch egal sein, wo sie betrieben wird.

Was sind deiner Meinung nach die größten Heraus­forderungen bei der ERP-Entwicklung und wie versuchen du und dein Team diese zu meistern?

Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit, dass kaum ein Unternehmen in Bezug auf die dort gelebten Prozesse dem anderen gleicht und folglich eine ERP-Software in der Lage sein muss, dies abzubilden. Dabei treffen fachlich anspruchs­volle Themen und ganz unterschiedliche technologische Kunden­anforderungen aufeinander. So gilt es, einerseits unseren Kunden stabile, fachlich fundierte Funktionen bereitzustellen und gleichzeitig auch auf neue technologische Anforderungen zu reagieren. Wir müssen also Welten miteinander verbinden, d.h. unsere Produkte werden weiterhin im gewohnten On-Premise-Umfeld eingesetzt und müssen dort stabil und zuverlässig über viele Jahre funktionieren. Gleich­zeitig müssen selbstverständliche Erwartungen bzgl. spezialisierten Apps, cloud­basiertem Zugriff und neueren und umfangreicheren Schnittstellen erfüllt werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, brauchen wir natürlich ein starkes Entwicklungs­team, welches sich konti­nuierlich in den neuen Technologien und Methoden weiterbildet und diese anwendet.

„Ich erwarte, dass wir das dabei gewonnene Wissen und die Erfah­rungen weiterhin nutzen. Gleich­zeitig glaube ich daran, dass wir – regel­mäßig – gewohnte Prozesse und Heran­gehens­weisen hinterfragen müssen, damit wir besser auf neue techno­logische Anforde­rungen reagieren und mit besseren und neueren Werkzeugen arbeiten können.“

Dr. Tobias Mönch, Entwicklungsleiter der SelectLine Software GmbH

Welche Erwar­tungen hast du an dein neues Team bzw. die Teams und welche Maßnahmen möchtest du ergreifen, um weiterhin eine produktive und positive Arbeits­umgebung zu schaffen?

In der Vergangenheit sind zahlreiche erfolgreiche Produkte entstanden, die es erlauben, die unter­schiedlichen und komplexen Unternehmensprozesse unserer Kunden abzubilden. Ich erwarte, dass wir das dabei gewonnene Wissen und die Erfahrungen weiterhin nutzen. Gleichzeitig glaube ich daran, dass wir – regelmäßig – gewohnte Prozesse und Herangehensweisen hinterfragen müssen, damit wir besser auf neue technologische Anforderungen reagieren und mit besseren und neueren Werkzeugen arbeiten können. Wir haben sehr viel technologische und fachliche Expertise im gesamten Entwicklungs­team. Diese „PS“ müssen wir noch besser auf die Straße bringen. Offene Kommunikation, das Zusammenbringen von Wissen aus unterschiedlichen Fachbereichen und gegenseitiges Vertrauen sind ganz wichtige Eckpunkte auf dem Weg dahin.

Gibt es neue Aspekte, die du in die Entwicklung einbringen möchtest, um sicherzustellen, dass das Unternehmen weiterhin wett­bewerbs­fähig bleibt?

Eine wichtige Maßnahme ist die Verbindung und Verzahnung der Entwicklungs­arbeiten zum SelectLine Server mit den Erfahrungen und Ideen meines bisherigen Teams „Cloud Services“. Bereits jetzt profitieren wir technologisch massiv vom aktiven Austausch. Es wird an zwei konkreten Produkt­ideen gearbeitet, die nur durch das Zusammenwirken von bisher getrennt agierenden Teams möglich werden. Zusätzlich gibt es bereits weitere konkrete Ideen, wie wir so einige länger bestehenden Kundenwünsche erfüllen können. Mir ist bewusst, dass ich hier derzeit noch recht vage bleibe. Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Produkt­versionen schritt­weise spannende Neuerungen bereitstellen können, die sowohl für unsere Kunden als auch Partner hilfreich sind und Perspektive bieten. Außerdem die zuvor genannte Idee eines hybriden ERP-Systems, aber auch mehr Möglichkeiten in der On-Premise-Welt weiter vorantreiben.

Man sieht aber bereits, dass es mir wichtig ist, dass wir auch im Entwicklungsteam viel stärker miteinander zusammen­arbeiten, Ideen austauschen und ein paar Dinge ausprobieren, um innovative Lösungen zu finden. Essenziell ist aber: wir müssen ein gemeinsames Architekturziel verfolgen, unsere Arbeiten darauf fokussieren und auch die Zusammen­arbeit stärker darauf ausrichten.

„Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Produkt­versionen schritt­weise spannende Neuerungen bereit­stellen können, die sowohl für unsere Kunden als auch Partner hilf­reich sind und Perspektive bieten.“

Dr. Tobias Mönch, Entwicklungsleiter der SelectLine Software GmbH

Welche Rolle spielt für dich die Zusammen­arbeit mit anderen Abteilungen? Was glaubst du, welche persönlichen Stärken kannst du in deine neue Rolle als Entwicklungs­leiter einbringen und wie können Unternehmen und Anwender davon profitieren?

Zusammenarbeit hat für mich einen sehr hohen Stellenwert, da wir nur durch den Austausch der verschiedenen Perspektiven und Fachkenntnisse innovative Lösungen für unsere Anwender finden können. Zusammen­arbeit ist einer der Aspekte meiner Tätigkeit, der mir unheimlich viel Freude bereitet. Es gibt nichts Tolleres, als zu sehen, dass man Menschen zusammenbringen konnte, die gemeinsam an einer Heraus­forderung arbeiten und sich motiviert und proaktiv einbringen. Das zeigt sich einerseits durch die Integration von Produktmanagern und Testern in die Entwicklungs­teams als auch durch häufigen Austausch zwischen unseren Entwicklungs­teams, die jeweils einen unterschiedlichen fachlichen und technischen Fokus haben.

Ich glaube, man merkt mir an, dass ich offen auf die Menschen in meinem Umfeld zugehe und Freude daran habe, sie abzuholen, sie einzubeziehen und sie zu unterstützen. Das bedeutet konkret: einerseits ist es wichtig, den Kollegen unsere Unternehmensziele in Verbindung mit meinen Ideen und Plänen zu vermitteln, sodass diese sie verstehen, sie mittragen und mit Motivation verfolgen. Anderer­seits geht es auch darum, viel zuzuhören und wahrzunehmen, wo etwas hakt, wo Unterstützung gewünscht oder notwendig ist und mögliche Hindernisse zu beseitigen.

Es geht also sowohl darum, die Menschen mitzunehmen, als auch um die technischen Themen, bei denen es wichtig ist, die vielfältigen Ideen der Kollegen aufzusammeln und zielgerichtet einzusetzen. Gute und innovative Produkte entstehen meist genau aus solchen Konstellationen heraus, d.h. Menschen, die sich selbst mit ihren Ideen einbringen und wiederum team­übergreifend Kollegen proaktiv einbeziehen. Eine solche Zusammenarbeit ist dann einer der Schlüssel für Produkte, die den Anwendern und auch uns als Unternehmen helfen.


Hannah Görges

Hannah Görges

Hannah unterstützt bereits seit 2017 die SelectLine Software GmbH als Manager Marketing Services. Hier begleitet sie Veranstaltungen, betreut die Social Media Kanäle und kümmert sich um die Contenterstellung. Als Bildjournalistin versteht sie es nicht nur, Inhalte textlich aufzubereiten, sondern auch gleich mit den passenden Bildern zu untermalen. Als Freelancerin veröffentlichte sie ihre Arbeiten bereits in nationalen und internationalen Magazinen und Zeitungen. In ihrer Freizeit tauscht sie die Kamera regelmäßig gegen einen blau-weißen Fanschal und unterstützt den 1. FC Magdeburg im Stadion.



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