Im Verlaufe eines Wirtschaftsjahres ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, wie erfolgreich ein Unternehmen ist. Damit Sie dennoch den Überblick über die Wirtschaftlichkeit behalten, lohnt sich der sogenannte Kralicek-Quicktest.
Inhaltsverzeichnis
Wozu braucht man betriebswirtschaftliche Kennzahlen?
Die Wichtigkeit betriebswirtschaftlicher Kennzahlen wird klar, wenn man bedenkt, welchen Einfluss sie auf folgende elementare Unternehmensprozesse haben:
- Messung des unternehmerischen Erfolgs zum Jahresabschluss oder für unterjährige Kontrollen
- Controllingzwecke und Finanzmanagement
- Unternehmenssteuerung, Zielsetzung und Entscheidungsprozesse
Eine simple Zahl sagt allerdings nichts über den Erfolg eines Unternehmens aus. Erst durch Vorjahresvergleiche, Soll-Ist-Vergleiche oder Benchmarking ist eine Interpretation der Kennzahlen möglich.
Der Kralicek-Quicktest
Grundsätzlich unterscheidet der Kalicek-Quicktest die beiden Analysebereiche
- Finanzlage, bestimmt durch die Eigenkapitalquote und die Schuldentilgungsdauer
- Ertragslage, bestimmt durch die Gesamtkapitalrentabilität und den Cash-Flow
Der Quicktest ist ein sehr gutes Mittel zur Feststellung der Wirtschaftlichkeit. Er stellt jedoch lediglich einen Richtwert dar. Im Zweifelsfall ist es immer empfehlenswert, eine tiefergehende Analyse der Unternehmenskennzahlen durchzuführen.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist ein Merkmal zur Feststellung der Bonität und Bestandssicherheit eines Unternehmens. Sie gibt an, wie viel Prozent des Gesamtkapitals auf das Eigenkapital abfallen.
Eine steigende Eigenkapitalquote ist ein erster Hinweis auf eine gute Entwicklung des Unternehmens.
Eine sinkende Eigenkapitalquote muss allerdings nicht zwangsläufig auf eine Abnahme des Eigenkapitals zurückzuführen sein. Auch bei einem Anstieg des Fremdkapitals sinkt die Eigenkapitalquote.
Schuldentilgungsdauer
Die Schuldentilgungsdauer gibt an, wie viele Jahre zur Begleichung aller Verbindlichkeiten theoretisch benötigt werden.
Als Richtwert: Eine Schuldentilgungsdauer unter zehn Jahren kann positiv gewertet werden. Natürlich ist aber immer der Vergleich im Trend heranzuziehen. Wie verändert sich die Schuldentilgungsdauer über die einzelnen Wirtschaftsjahre?
Gesamtkapitalrentabilität
Die Gesamtkapitalrentabilität gibt Aufschluss darüber, wie effizient das Kapital im Unternehmen eingesetzt wurde. Einfaches Beispiel: Wenn man 100 Euro investiert und 8 Euro ausgeschüttet bekommt, beträgt die Gesamtkapitalrentabilität 8%.
Grundsätzlich sind positive Zahlen ein gutes Zeichen. Sobald die Gesamtkapitalrentabilität negativ ist, bedeutet das, dass Ihr Unternehmen mehr Geld investiert, als es einnimmt. Hier ist eine Ursachenprüfung dringend erforderlich.
Cash-Flow-Rate
Die Cash-Flow-Rate gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes im Unternehmen verbleiben.
Eine positive Cash-Flow-Rate zeigt dabei auf, dass Geld für andere Zwecke genutzt werden kann, bspw. für die Tilgung von Krediten, Investitionen oder Gewinnausschüttungen.
Eine negative Cash-Flow-Rate kann zweierlei Ursachen haben:
- Das Geld ist tatsächlich verloren.
- Das Geld steckt in Vorräten oder Forderungen und findet somit keine Berücksichtigung in der Cash-Flow-Rate.
Auch hier ist dringend zu einer genauen Kennzahlenanalyse zu raten.
Fazit
Der QuickReport durchleuchtet die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens in Minutenschnelle und verschafft einen ersten Überblick. Es gilt: Minimale Eingabe, maximale Information.
Für eine dauerhafte interne Lösung mit tagesaktuellen Unternehmenskennzahlen kann das SelectLine Reporting und Microsoft Power BI die richtige Lösung sein. Aussagekräftige Auswertungen helfen dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Ihr Unternehmen in die richtige Richtung zu lenken. Mehr dazu finden Sie auch in diesem Tutorial:
Bildnachweis: iStock-610747202kl
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