Die klassische Akte als zentraler Aufbewahrungsort für Dokumente hat eine lange Tradition in der Geschäftswelt. Trotz der digitalen Transformation halten viele Unternehmen und Organisationen noch immer an dieser bewährten Methode fest. Doch die rasanten technologischen Entwicklungen bieten heute zahlreiche Alternativen, die deutlich effizienter und kostengünstiger sind.
Ein digitales Dokumentenmanagementsystem (DMS) ist ein solches Werkzeug, das die Verwaltung und Organisation von elektronischen und digitalisierten Dokumenten revolutioniert. Unternehmen, die auf ein DMS umsteigen, profitieren von erheblichen Erleichterungen im Arbeitsalltag. Routineaufgaben werden automatisiert, Dokumente können schneller gefunden und bearbeitet werden und der Verwaltungsaufwand wird drastisch reduziert.
Doch bevor Sie den Schritt zu einem DMS wagen, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren und die eigenen spezifischen Anforderungen zu kennen. Nur so können Sie sicherstellen, dass das gewählte System optimal zu den Bedürfnissen Ihres Unternehmens passt. Wir haben für Sie eine Checkliste mit sechs Schritten für die Umstellung auf ein DMS erstellt.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollten Sie ein DMS einführen?
Ein digitales Dokumentenmanagementsystem bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die die Effizienz und Sicherheit Ihrer Dokumentenverwaltung erheblich steigern. Hier sind die wesentlichen Gründe, warum Sie ein DMS in Ihrem Unternehmen einführen sollten:
Prozess- und Workflowoptimierung
Ein DMS optimiert die Arbeitsabläufe in Ihrem Unternehmen deutlich. Statt sich durch unübersichtliche Aktenberge und komplizierte Suchvorgänge zu kämpfen, ermöglicht ein DMS die schnelle und einfache Auffindbarkeit von Dokumenten. Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis und einer verbesserten Produktivität.
Erhöhte Datensicherheit und Datenschutz
Die Sicherheit Ihrer Daten hat oberste Priorität. Ein DMS bietet umfassende Sicherheitsmaßnahmen, um Ihre Dokumente vor unbefugtem Zugriff und Datenverlust zu schützen. Durch die revisionssichere Archivierung wird sichergestellt, dass alle steuerrechtlich relevanten Dokumente ordnungsgemäß und gesetzeskonform aufbewahrt werden.
Papierloses Büro und Kostensenkung
Durch die Digitalisierung eingehender Dokumente und den Einsatz digitaler Kommunikation können Unternehmen den Papierverbrauch erheblich reduzieren. Dies spart nicht nur Kosten für Druckmaterial, sondern reduziert auch den Platzbedarf für physische Akten. Langfristig profitieren Unternehmen von geringeren Lager- und Verwaltungskosten.
Zentrale digitale Ablage und Versionierung
Ein DMS dient als zentrale Ablage für alle Dateien und Dokumente Ihres Unternehmens. Dies erleichtert die Zusammenarbeit im Team, da mehrere Personen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können und in Echtzeit sehen, welche Änderungen vorgenommen werden. Die Versionierung von Dokumenten stellt sicher, dass Änderungen nachvollziehbar bleiben und frühere Versionen jederzeit wiederhergestellt werden können.
Effiziente Archivierung nach BSI-Richtlinien
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definiert klare Anforderungen an die Archivierung von Dokumenten. Ein DMS unterstützt die systematische und kontrollierte Archivierung, indem es einen strukturierten Archivierungsprozess etabliert. Dies gewährleistet die sichere und dauerhafte Aufbewahrung von Dokumenten im unveränderten Zustand.
Ein DMS ist somit weit mehr als nur eine digitale Ablage. Es ermöglicht eine effizientere, sicherere und kostengünstigere Verwaltung von Dokumenten und Daten. Durch die Umstellung auf ein DMS schaffen Sie die Grundlage für ein modernes und zukunftssicheres Arbeitsumfeld, das den steigenden Anforderungen der digitalen Welt gerecht wird.
6 Schritte zur Umstellung auf ein DMS
Ist-Zustand analysieren
Bevor Sie ein digitales Dokumentenmanagementsystem einführen, sollten Sie zunächst den aktuellen Zustand Ihres Unternehmens gründlich analysieren. Untersuchen Sie dabei, welche dokumentenbasierten Prozesse langsam, fehleranfällig oder ineffizient sind. Stellen Sie die richtigen Fragen und ermitteln Sie relevante Kennzahlen, um ein klares Bild von der derzeitigen Prozessqualität zu erhalten. Nutzen Sie Kennzahlen wie den Zeitaufwand für das Erfassen, Einsortieren und Durchsuchen von Dokumenten, die Anzahl der täglichen Suchvorgänge, die Menge der erzeugten Kopien und die Größe des Archivs. Diese Daten geben Ihnen einen Überblick über den aktuellen Stand und das Optimierungspotenzial hinsichtlich der Digitalisierung. Anhand dieser Ausgangssituation können Sie konkrete Zielwerte definieren, idealerweise in Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller.
Ziele festlegen
Die Definition der richtigen Ziele ist entscheidend, um den Erfolg der DMS-Einführung später messen und beurteilen zu können. Beginnen Sie mit allgemeinen Zielsetzungen und konkretisieren Sie diese anhand der ermittelten Kennzahlen. Je präziser die Ziele formuliert sind, desto einfacher ist es, die passende Software zu finden. Überlegen Sie, was Sie mit dem System erreichen möchten und welche Anforderungen Sie haben. Welche Dokumente und Prozesse sollen digital abgebildet werden? Wie viele Nutzer soll das DMS haben? Welche Funktionen sind für Sie wichtig, beispielsweise Archivierung, Workflow-Management oder Datensicherheit? Klären Sie auch, wie die digitale Akte strukturiert sein soll und wer Zugriff auf welche Dokumente haben darf.
Konzeptentwicklung
Ein ganzheitliches Konzept ist essenziell, um die Einführung des DMS so reibungslos wie möglich zu gestalten. Entwickeln Sie ein Enterprise Content Management (ECM) Konzept, das verschiedene Softwarelösungen, Arbeitsweisen und Informationen zur Verwaltung, Archivierung und Bearbeitung von Unternehmensdaten integriert. Beachten Sie, dass ein DMS nur ein Teil des umfassenden ERP-Systems ist. Wichtige Aspekte sind die optimierte Verarbeitung von Rechnungen und die Posteingangsverarbeitung, die den Weg eingehender Dokumente im Unternehmen beschleunigt und automatisiert. Digitale Akten bieten einen schnellen Zugriff auf Informationen und Dokumente, unabhängig von Ort und Zeit. Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Betriebsmodells (Cloud, On-Premise oder Hybrid) Anforderungen an Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit und stellen Sie sicher das ausreichend IT-Ressourcen für Umsetzung, Verwaltung und Wartung vorhanden sind.
Auswahl und Entscheidung
Die Auswahl des richtigen DMS erfordert eine sorgfältige Prüfung der grundlegenden Funktionen und der Flexibilität des Systems. Es sollte sich nahtlos in Ihre individuellen Arbeitsabläufe integrieren lassen und anpassungsfähig sein, um spezifische Prozesse in jeder Abteilung zu unterstützen. Softwarehersteller bieten häufig eine kostenfreie Präsentation ihrer Lösungen an. Laden Sie zu solch einer Vorstellung am besten gleich die zukünftigen Anwender, budgetverantwortliche Kollegen und die IT-Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen ein. Gemeinsam achten Sie darauf, dass die Lösung den gewünschten Funktionsumfang bietet und einen umfassenden Service einschließlich Betreuung und Schulung umfasst. Stellen Sie sicher, dass das Angebot verbindliche Preise für Software, Hardware und Dienstleistungen enthält und alle rechtlichen Vorgaben, wie die handels- und steuerrechtlichen Archivierungsvorschriften, erfüllt.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines DMS:
- Rechts- und Compliance-Konformität: Sicherstellen, dass das DMS den nationalen und internationalen Rechtsvorschriften entspricht, z.B. DSGVO und GoBD.
- Formatvielfalt: Das DMS sollte eine Vielzahl von Dokumenten- und Dateiformaten verarbeiten können.
- Rollen- und Rechtekonzept: Ein granulares Rechtekonzept ermöglicht die genaue Steuerung, wer auf welche Dokumente zugreifen kann.
- Betriebsmodelle: Flexibilität in der Bereitstellung und Anpassung an die IT-Strategie des Unternehmens.
- Benutzerfreundlichkeit: Einfache Bedienbarkeit und ausgereifte Suchfunktionen sind essenziell.
- Markterfahrung des Anbieters: Setzen Sie auf Anbieter, die sich bereits langfristig am Markt bewährt haben.
- Integration in Drittsysteme: Prüfen Sie die Anbindungsoptionen an ERP-, CRM- und Buchhaltungssoftware.
- Option zur Digitalisierung: Achten Sie auf die Möglichkeit, papierbasierte Dokumente nahtlos zu digitalisieren und zu archivieren.
Projektrealisierung
Nachdem Sie eine Entscheidung getroffen haben, sollten Sie die Software ausgiebig ausprobieren. In einer Testphase sollten Mitarbeiter geschult und vorbereitet werden, um eine hohe Akzeptanz im Team zu erreichen. Eine Pilotumgebung mit vorgefertigten Templates und Demonstrationsszenarien kann helfen, die Funktionalitäten des DMS zu testen. Der Roll-out des Systems erfolgt schrittweise und integriert das DMS in die bestehende IT-Landschaft, idealerweise parallel zum Tagesgeschäft. Regelmäßige Feedback-Schleifen ermöglichen es, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und das System kontinuierlich zu optimieren. Nach dem Scannen wird auch das Papierarchiv gut sortiert und verschlagwortet in der digitalen Dokumentenverwaltung des DMS erfasst. Schon bald werden sich erste positive Auswirkungen bemerkbar machen.
Übergang in den Regelbetrieb
Der Übergang in den Regelbetrieb erfordert Geduld und eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems. Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen Ihrer Mitarbeiter und definieren Sie unternehmensinterne Ansprechpartner für das DMS. Entwickeln Sie Routinen und lernen Sie das System besser kennen, um die Arbeit effizienter zu gestalten. Dank der schnellen Auffindbarkeit von Dokumenten durch Volltextsuche wird das tägliche Arbeiten deutlich erleichtert. Kein Papierchaos und keine komplexen Dateistrukturen mehr – stattdessen profitieren Sie und Ihre Mitarbeiter von einer strukturierten und effizienten Dokumentenverwaltung.
Fazit
Die Einführung eines digitalen Dokumentenmanagementsystems ist eine entscheidende Maßnahme, um die Potenziale der Digitalisierung vollständig auszuschöpfen. Eine systematische Vorgehensweise mit Hilfe einer detaillierten Checkliste erleichtert den Umstellungsprozess erheblich. Die sorgfältige Auswahl eines passenden Anbieters und die Berücksichtigung relevanter Kriterien sind ausschlaggebend für den Projekterfolg.
Wichtig dabei ist, dass die technischen Voraussetzungen erfüllt sind und die Mitarbeiter frühzeitig in das Projekt eingebunden werden. Kontinuierliche Betreuung, Beratung und Schulung der Belegschaft sind ebenso entscheidend, damit die Einführung des DMS erfolgreich verläuft. Wenn Technik und Mitarbeiter harmonisch zusammenarbeiten, wird das DMS-Projekt zu einem vollen Erfolg.
Die erfolgreiche digitale Transformation erfordert auch den Abschied von altbewährten manuellen Prozessen und der Papierflut. Langfristig führt kein Weg an einer digitalen Dokumentenverwaltung vorbei. Unternehmen, die diesen Wandel aktiv vollziehen, sichern sich erhebliche Wettbewerbsvorteile und gestalten ihre Prozesse effizienter und zukunftssicher.
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