Als produzierendes Unternehmen ist einem der Begriff „Fremdfertigung“ geläufig. Der ein oder andere verwendet auch den Ausdruck „verlängerte Werkbank“ oder „Manufacturing Execution System“ kurz MES. Doch was verbirgt sich genau dahinter? Warum benötigt man dieses Tool und wie erleichtert es den Alltag in der Produktion? Diesen Fragen gehen wir in diesem Blogbeitrag einmal auf den Grund.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Fremdfertigung?
Fremdfertigung ist im Grunde wie Essen bestellen 2.0: Man gibt seine Bestellung auf, liefert die Zutaten und jemand anderes bereitet das Essen für einen zu. Im Idealfall wird einem die Mahlzeit im Anschluss direkt frei Haus geliefert. Ähnlich verhält es sich mit der Fremdfertigung. Sie ist ein Produktionskonzept, bei dem ein Hersteller Teile oder Komponenten seiner Fertigung an externe Lieferanten auslagert. Diese Zulieferer fungieren als eine Art verlängerter Arm und übernehmen spezielle Fertigungsschritte oder -prozesse für den eigentlichen Erzeuger.
Warum setzt man auf Fremdfertigung?
Produktionsprozesse auszulagern und Bauteile, Dienstleistungen oder aber Zwischenprodukte fremd zu beziehen, sind keine aktuelle Modeerscheinung oder kurzfristiger Trend. Insbesondere in der Industrie wird nicht erst seit der Digitalisierung und im Kontext von Industrie 4.0 auf fremdbezogene Leistungserwerbung gesetzt. Zeit- und Kostendruck sowie stark zersplitterte Wertschöpfungsketten sowie Flexibilität sind Faktoren, die den Einsatz von Fremdfertigeren auch weiterhin fördern.
Wenn man mit der Produktion an seine Grenzen stößt, sei es aufgrund von Kapazitätsengpässen oder fehlender technischer Möglichkeiten, kann man mit der Fremdfertigung in der SelectLine Produktion auf eine komfortable Möglichkeit zurückgreifen, um die Werkbank zu verlängern. Für bereits bestehende Artikel können Fremdfertigungskonditionen hinterlegt werden. Diese beinhalten unter anderem Informationen zu Kosten und Dauer der Fremdfertigungsleistung, bei einem ausgewählten Fremdfertiger. Neben einer „geplanten Fremdfertigung“, die technisch bedingte Gründe hat, kann diese auch „spontan“ ausgelöst werden, um Überlasten in der Produktion zu vermeiden.
Für die Durchführung von Arbeitsschritten bei einem Lieferanten können diesem auch Materialien mitgeliefert werden. Diese Materialbeistellung wird in der Bestellung angedruckt, sodass eine Rückverfolgung jederzeit möglich ist. Die beigestellten Artikel bleiben dank einer Umlagerung in ein Fremdfertigungslager so lange Herstellereigentum, bis der produzierte Artikel wieder eintrifft.
Muss ich als Hersteller Fremdfertigung nutzen?
Nein, als Fabrikant muss nicht zwangsläufig auf eine Fremdfertigung gesetzt werden. Die Entscheidung dafür oder dagegen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese können eigene Fertigungskapazitäten, vorhandenes Know-how, gewünschte Flexibilität, Kostenreduzierung sowie die strategische Unternehmensausrichtung sein.
Es gibt Hersteller, die alles selbst erzeugen, während andere wieder bestimmte Fertigungsschritte an Zulieferer auslagern und somit die Fremdfertigung verwenden. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und müssen individuell abgewogen werden.
Wichtig ist, dass man als Fabrikant eine Strategie verfolgt, die auf die eigenen Ziele und Bedürfnisse abgestimmt ist und die Entscheidungen zur Fertigung in diesem Kontext getroffen wird.
Deshalb entscheiden sich Produzenten für Fremdfertigung
Es gibt viele triftige Gründe, warum Fertiger auf ein Manufacturing Execution System, kurz MES setzen, angefangen mit der Kosteneinsparung. Sie müssen für einzelne Komponenten nicht in teure Maschinen, Anlagen und Mitarbeiter investieren. Vorhandene Ressourcen können so effizienter genutzt und Engpässe vermieden werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Flexibilität. Mittels Fremdfertigung können Erzeuger flexibler auf die steigende Nachfrage reagieren, da sie nicht zwangsläufig an die eigenen Fertigungskapazitäten gebunden sind.
Der wohl maßgebliche Aspekt für den Einsatz von Fremdfertigung ist Zeiteffizienz, die einem ermöglicht, sich auf seine Kernkompetenz zu konzentrieren.
Wie Sie von der Integration in ein Warenwirtschaftssystem profitieren
Wenn man als Produzent schon auf Fremdfertigung setzt, dann sollte diese mit dem Warenwirtschaftssystem verknüpft sein. Eine Fremdfertigung im ERP-System kann für Fabrikanten von Vorteil sein, da sie es Ihnen ermöglicht, die Prozesse und Daten von externen Dienstleistern in Ihr internes System zu integrieren und somit eine bessere Kontrolle und Transparenz über die Lieferkette zu haben. Ziel ist es, den Materialbedarf im Blick zu behalten und Bestände zu verwalten. Eine Mammutaufgabe, die nur basierend auf Excel schwer zu bewerkstelligen ist.
Mit der SelectLine Produktion sind Prozesse und Daten von Fremdfertigern in Ihrem ERP-System abbildbar. Das ermöglicht eine bessere Kontrolle und Transparenz über die Lieferketten.
In der SelectLine Produktion wird die Eingangsrechnung des Lieferanten automatisch mit der zugehörigen Bestellung verknüpft. So sind alle Belege zu einem Auftrag übersichtlich aufgelistet und dokumentiert und für jeden transparent nachvollziehbar.
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